Linns Stall
Ich wachte auf und hörte viele, laute Kinderstimmen in der Umgebung. Sie waren hoch und quietschig und nervten mich. Ich versuchte irgendwie meine Ohren unter meinen Pfoten zu begraben, doch die Stimmen waren immer noch zu präsent, als dass ich hätte weiterschlafen können. Ich knurrte einmal um meine Abneigung kund zu tun auch wenn ich wusste, dass mich niemand hören würde.
Ich fragte mich, was draußen los war, die letzten drei Tage in denen ich hier war, war es meistens ziemlich ruhig, wofür ich bis jetzt auch sehr dankbar gewesen bin. Ich richtete mich auf und hielt meine Nase in die Luft, überprüfte, ob noch alles so war wie immer. Natürlich war alles noch so. Ich stand immer noch in dem selben, viel zu engen Stall, hatte immer noch die ganzen, stinkenden Drachen neben mir, die mir meinen Geruchssinn vernebelten. Ich hatte ziemlich direkt bemerkt, dass ich keine Chance hatte, aus diesem Käfig zu entfliehen, hatte es aber auch schon aufgegeben. Ich war ausgelaugt, hatte genug Qualen hinter mich gebracht. Ich wollte niemanden mehr sehen, wollte einfach alleine und in Ruhe gelassen werden. Es war im Moment keiner mehr hier im Stall, es kam immer nur dann jemand, wenn gefüttert werden sollte. Sonst war es meistens ruhig.
Ich wusste, dass ich nicht hier hin gehörte, dass ich eigentlich bei den anderen Menschlichen Wesen sein sollte. Und gleichzeitig wusste ich, dass ich trotzdem hier hin gehörte. Ich würde für immer in einem Käfig sein müssen, sonst wäre ich eine zu große Gefahr für jeden in meiner Nähe.
Deshalb durfte ich hier niemandem meine wahre Gestallt zeigen. Niemand durfte sehen wer ich wirklich war. Ich hatte Angst davor, dass sie wieder nur 'Experimente' mit mir machen würden, mich wieder nur für eigene Zwecke missbrauchen würden. Das würde ich niemals wieder zulassen. Ich werde niemals wieder irgendein Wesen an mich heran lassen.